ZEIT-Veranstaltung beim Weltwirtschaftsforum in Davos: Experten diskutieren über die Zukunft des Energiemarktes
Bei einer Veranstaltung der Wochenzeitung DIE ZEIT in Kooperation mit der Wirtschaftskanzlei CMS haben führende Energieexperten am 22. Januar 2015 vor rund 150 Gästen über die Zukunft ihrer Branche diskutiert. Prof. Paul Stevens, Senior Research Fellow, Chatham House, betonte im Gespräch mit ZEIT-Herausgeber Josef Joffe, der Markt befinde sich in einer Phase großen strukturellen Wandels, insbesondere durch den niedrigen Erdölpreis. Die OPEC, so Stevens, habe bereits die Kontrolle verloren, es gebe nun einen wirklichen Preiswettbewerb.
Penelope Warne, Head of Energy bei CMS, warnte vor den Folgen der aktuellen Situation. Unternehmen dürften nicht automatisch mit Arbeitsplatzabbau reagieren und damit junge Talente verlieren. Stattdessen sollten sie versuchen, Kosten zu reduzieren und noch effizienter zu werden. Warne betonte außerdem die Bedeutung von politischen Entscheidungen für die Energieversorgung und den Energiemix. Dies gelte insbesondere für die weitere Entwicklung erneuerbarer Energien.
Dev Sanyal, Executive Vice President, Strategy and Regions bei BP, sagte, langfristig betrachtet sei die große Herausforderung, wie sich genügend Energie bereitstellen lasse. Die Welt brauche mehr Energie. Insbesondere in Ländern wie Indien und China bestehe wachsender Bedarf. Gas, so Sanyal, werde im Energiemix künftig eine größere Rolle spielen.
Peter Jackson, Senior Director, Cambridge Energy Research Associates, prognostizierte, die Energiebranche bleibe dauerhaft unbeständig. Selbst wenn der Ölpreis bald wieder nach oben gehe, sei auch in Zukunft mit Marktschwankungen zu rechnen.