Wolf-Dieter Lukas über Batteriefabrik: „Wir haben das nach den besten Spielregeln gemacht“
Wolf-Dieter Lukas, Staatssekretär beim Bundesministerium für Bildung und Forschung, verteidigte auf der 11. ZEIT KONFERENZ Hochschule & Bildung die Vergabe eines Zentrums für Batterieforschung nach Münster: „Wir haben das nach den besten Spielregeln gemacht.“ Er plädierte: „Wir brauchen ein Grundvertrauen in staatliche Organisationen – und wir brauchen auch eine harte Kontrolle“. Gleiches gelte für die Wissenschaft: „Auch da müssen wir Vertrauen haben, denn es gibt einige Menschen und Organisationen, die das Vertrauen in die staatlichen Instanzen und gleichzeitig in die Wissenschaft untergraben.“
Petra Sitte, MdB und stellvertretende Fraktionsvorsitzende DIE LINKE, sieht im Verhältnis von Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland ein Problem der Abhängigkeit. Solche Kooperationen zwischen Forschern und Unternehmen seien für sie „nicht per se schlimm“, lägen „in naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen ja sogar auf der Hand“, sie forderte aber umfassende Transparenz: „Wir brauchen ein Register über alle Studien, die gemacht werden, und sie müssen zugänglich sein.“ Monika Lessl, Leiterin der Bayer Foundation, erklärte dazu: „Wir sind dabei, zu überlegen, dass wir alle Kooperationen transparent machen.“
Auf die Frage, ob sich Universitäten in politischen Fragen mehr einbringen sollten, sagte Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP SE: „Mehr geht immer, aber man kann genauso die Frage stellen, ob sich die Wirtschaft mehr einmischen sollte.“ Und weiter: „Wissenschaft ist eine tragende Säule unserer Gesellschaft, genau wie die Politik und die Wirtschaft. Wir sind gemeinsam gefordert, uns immer wieder einzubringen, auch wenn es manchmal mühsam ist. Es nützt nichts, wenn die Wirtschaft in sich ist oder die Wissenschaft unter sich bleibt, dann dient sie unserer Gesellschaft nur eingeschränkt.“
Die 11. ZEIT KONFERENZ Hochschule & Bildung wurde in Zusammenarbeit mit dem Finanzdienstleister MLP SE durchgeführt. Unter der Frage „Wem gehört die Wissenschaft?“ führte sie HochschulexpertInnen und EntscheidungsträgerInnen aus Bildungspolitik und Wirtschaft zusammen. Weitere ReferentInnen waren u.a. Katharina Anna Zweig (TU Kaiserlautern), Muriel Helbig (TU Lübeck), Stefan Leible (Universität Bayreuth) und Carolin Sutter (SRH Hochschule Heidelberg).