„Wir sind die Nickis“ – ze.tt zeigt erste einstündige Doku über das Leben einer multiplen Persönlichkeit
Die erste ze.tt-Dokumentation im Langformat, die am 16. und am 17. April 2020 auf ze.tt veröffentlicht wird, zeigt das Leben von Sonja, die mit sieben Persönlichkeiten lebt. Als Opfer sexueller und ritueller Gewalt hat die 59-Jährige im Laufe ihres Lebens dissoziative Identitätsstrukturen entwickelt. Video-Redakteurin Poliana Baumgarten war vier Monate in Deutschland unterwegs, um die Betroffene zu porträtieren und mit Expertinnen zu sprechen. Hier geht es zum ersten Teil der Dokumentation: https://youtu.be/SNv6VejUAds
Mark Heywinkel, stellvertretender Redaktionsleiter und Head of Development von ze.tt: „Wir lassen in unseren Reportage- und Porträtbeiträgen Menschen zu Wort kommen, die von der Gesellschaft wenig oder kein Gehör finden. Damit wollen wir einerseits die Vielfalt der Gesellschaft in emotionalen Geschichten abbilden. Wir begegnen andererseits dem Bedürfnis unserer Zielgruppe, über den Zugang durch spannende Protagonistinnen und Protagonisten Einblick in unterschiedliche Communities zu gewinnen.“
Das Videoangebot von ze.tt wird seit 2018 von Mark Heywinkel verantwortet, der thematische Fokus liegt auf marginalisierten Menschen und deren Geschichten. Kurzdokumentationen wie „Lipödem: Wie Céline gegen die Erkrankung kämpft“ oder ein multimedialer Themenschwerpunkt zu Endometriose wurden auf ze.tt und dem YouTube-Kanal des Onlinemagazins tausendfach geklickt.
Über „Wir sind die Nickis“
1961 werden die Nickis als Sonja in einen Kult bei Gütersloh geboren. Von ihren Eltern werden sie und ihre Geschwister sexuell missbraucht, zur Prostitution gezwungen und schlimmster Gewalt ausgesetzt. „Wir erinnern uns an keine Zeit, in der wir nicht gefoltert wurden“, beschreiben die Nickis ihre Kindheit. „Dadurch sind wir viele geworden.“ Sieben Persönlichkeiten teilen sich hier einen Körper. Sie sprechen von sich in der Wir-Form, denn sie sind durch jahrelange Therapie eine Gemeinschaft geworden. Ein Prozent der Bevölkerung, so sagt Psychologin Michaela Huber, weisen vermutlich dissoziative Identitätsstrukturen auf, einige von ihnen resultieren aus organisierter Gewalt. Allein in Deutschland wären das mehr als 800.000 Menschen. Trotzdem gelten bekannt gewordene Fälle organisierter Gewalt oft als Einzelfälle, vielen Betroffenen wird nicht geglaubt, vor Gericht haben sie mit Anzeigen wenig Aussicht auf Erfolg.
Über ze.tt
ze.tt ist im Sommer 2015 als neues Online-Angebot des ZEIT Verlags gestartet. Das Magazin richtet sich mit inspirierenden Geschichten an ein Publikum zwischen Schulabschluss und erstem Jobwechsel und vergrößert seine Reichweite stetig: Im März 2020 erreichte ze.tt mehr als 5 Millionen Visits und 3 Millionen Unique User. Mit „ze.tt gr.een“ launchte das Magazin im Januar zudem das erste Millennial-Paid-Modell in Deutschland.