Verurteilter Student Josef Slowik: Der Justiz ging es um Abschreckung

Der in Wien verurteilte Student Josef Slowik, 23, spricht in der aktuellen Ausgabe ZEIT CAMPUS über seine Haft: „Nach und nach reifte in mir die Erkenntnis, dass es der Justiz wohl gar nicht um mich persönlich ging, sondern um die Abschreckung. Warum waren sechs Monate Untersuchungshaft notwendig“, fragte sich Slowik und kam zu der Überzeugung: „Selbst wenn sie mich nach sechs Monaten Untersuchungshaft freigesprochen hätten, wäre das eine Ansage an zukünftige Demonstranten gewesen.“

Der deutsche Slowik wurde Anfang des Jahres bei Protesten gegen Rechtsradikale in Wien festgenommen und für schuldig befunden. Nach einem halben Jahr Untersuchungshaft ist er nun auf Bewährung. Nach der Urteilsbegründung plant er Widerspruch einzulegen. Auf die Frage nach seinem zukünftigen politischen Engagement antwortet Slowik: „Klar, wenn es bei meiner Bewährungsstrafe bleibt, überlege ich mir in Zukunft ganz genau, ob ich auf Demos gehe. Aber es gibt andere Wege, sich zu engagieren. Statt aufzuhören, mache ich jetzt eher doppelt so viel. Allein aus Trotz.“

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