T.C. Boyle: Wissenschaft ist unsere neue Religion
Für den US-amerikanischen Schriftsteller T.C. Boyle hat die Wissenschaft die Religion ersetzt: „Wir haben keinen Gott mehr, Gott ist unplausibel. Ich wurde römisch-katholisch erzogen, bis ich 11 oder 12 war oder so. Und ich sagte zu meiner Mutter: ‚Ich studiere Geowissenschaften‘ und das war das Ende meiner religiösen Ausbildung.“
Die Wissenschaft sei im Vergleich zur Religion geordnet: „Wir können Experimente machen. Wir können Dinge mit unseren fünf Sinnen beweisen, die natürlich auch ihre Grenzen haben.“ Dennoch gebe die Wissenschaft der Gesellschaft nicht die entscheidenden Antworten, die sie wolle. „Die einzige Antwort, die wir am meisten wollen, ist: Warum? Warum gibt es uns? Warum sind wir hier?“, so Boyle im Rahmen der Themenwoche ZEIT für Forschung.
Wissenschaft spiele in seinen Büchern eine vorrangige Rolle. Im Gespräch mit Christoph Amend, Editorial Director des ZEITmagazins, erzählte Boyle, dass er sich manchmal die Meinung von ExpertInnen für seine Bücher einhole: „Ich komme gerade von einem schönen Naturspaziergang mit ein paar Entomologen zurück – für das Buch, an dem ich gerade arbeite.“