Swetlana Tichanowskaja: Die ersten EU-Sanktionen waren „keine angemessene Antwort auf die Massenfolterungen in Belarus“
Swetlana Tichanowskaja hat sich bei der ZEIT für Demokratie Themenwoche kritisch zu den ersten drei EU-Sanktionspaketen gegen Lukaschenko geäußert. Sie seien „keine angemessene Antwort auf die Massenfolterungen in Belarus“ gewesen. „Ich höre immer diese Theorie, dass Sanktionen begrenzt werden sollten, weil die Menschen unter den Sanktionen leiden. Zunächst einmal leiden die Menschen nicht wegen der Sanktionen, sondern wegen der Gewalt, der Folter und der Unterdrückung“, so Tichanowskaja.
Nach der Entführung des Ryanair-Fluges sei die politische Antwort Europas schließlich „ziemlich stark und sehr schnell“ gewesen. Es wurde ein Paket von Sanktionen verhängt, welche eine Verhaltensänderung des Regimes erkennen ließen. „Einige Personen wurden aus dem Gefängnis entlassen“, so Tichanowskaja.
Die Bürgerrechtlerin ging bei der Veranstaltung der ZEIT Verlagsgruppe auch auf das Verhältnis zwischen Lukaschenko und Putin ein. Sie sei sich nicht sicher, „ob der Kreml Lukaschenko weiter unterstützen wird, denn er wird zu schädlich und zu teuer für Russland“.
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