Staatssekretär Peter Bleser: Deutschland darf sich nicht aus der landwirtschaftlichen Produktion verabschieden
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Bleser, warnt vor einer Ausweitung der europäischen Ökostandards wie etwa Flächenstilllegungen und plädiert für die Erhaltung der landwirtschaftlichen Produktion in Deutschland. Beim Zukunftsdialog Agrar & Ernährung, einer gemeinsamen Veranstaltung der ZEIT und der ‚agrarzeitung‘ am 19. Mai in Berlin, betonte er, Deutschland müsse bei der Produktion mit gutem Beispiel vorangehen und anderen Ländern helfen, ähnlich hohe Standards und eine hohe Produktivität zu erreichen. Zudem warnte er: „Wenn wir uns in Deutschland von der Produktion verabschieden, dann wird sie dahin wandern, wo die Voraussetzungen nicht so gut sind wie hier.“
Auf dem Weltmarkt, räumte Bleser ein, mache es keinen Unterschied, ob Deutschland sich aus der Produktion zurückziehe oder nicht. Jedoch könne man in diesem Fall „nicht mehr unsere Standards setzen“, sondern diese würden von anderen gesetzt. Auch wies er auf die enormen Auswirkungen für den Arbeitsmarkt in Deutschland hin.
Zur Wahrnehmung der modernen Landwirtschaft in der Gesellschaft sagte Christian Meyer, niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, dass die Wirtschaft und der Handel ein falsches Bild der Landwirtschaft vermitteln würden: „In der Landwirtschaft wird eine ‚heile Welt-Idylle‘ vermarktet.“ Peter Bleser stimmte dem zu: Die Industrie mache Fehler bei der Darstellung der Landwirtschaft und wecke „Erwartungen, die dann nicht erfüllt werden“. Die Medien verstärkten die realitätsfremde Darstellung jedoch noch zusätzlich, so Bleser. Er sieht die Wirtschaft und die Medien in der Verantwortung.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit BASF SE und Nestlé S.A.