SPD-Ministerin Giffey stellt sich gegen „Ego-Trip“ der CSU und toleriert Burkinis im Schwimmunterricht
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sprach am Sonntag, 24. Juni 2018, bei der ZEIT MATINEE über den Konflikt zwischen CDU und CSU: „Es gibt ein paar Männer, die alle auf dem Ego-Trip sind. Die vergessen bei allem Macht- und Platzhirschgehabe, wofür wir angetreten sind und dass die Leute etwas anderes von uns erwarten.“ Im Gespräch mit ZEIT-Herausgeber Josef Joffe und ZEIT-Redakteur Roman Pletter zeigt sich die Ministerin besorgt: „Das nützt niemandem etwas. Es gibt nur einen Profiteur von diesem Streit“, und das sei die AfD.
Dem bayerischen Ministerpräsidenten Söder empfiehlt sie, mal ein Praktikum in Neukölln zu absolvieren: „Der hat das Menschenbild vom ‚Schreckgespenst Flüchtlingsstrom‘. Der müsste die Flüchtlinge kennenlernen, die an Kliniken eine Ausbildung gemacht haben und da jetzt als Pflegekräfte arbeiten. Die Leute sind froh, dass die da sind.“
Zu Burkinis im Schwimmunterricht widerspricht Giffey der CDU: „Das wichtigste ist ja das Wohl der Kinder, und das heißt nun mal, dass alle Schwimmen lernen.“ Wenn Schulen die Teilnahme am Schwimmunterricht fördern, indem sie Burkinis erlauben und ausgeben, sei das nicht gerade optimal und eine schwierige Situation – aber ein pragmatischer Weg. „Konsequent müssen wir darin sein, dass alle Kinder am Schwimmunterricht teilnehmen“, so die Ministerin. Wichtig sei nur, dass der Bildungsauftrag im Vordergrund stehe und die Sache „nicht hochstilisiert wird zum Untergang des Abendlandes“.
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