Sascha Lobo: Es geht ein Riss durch die Gesellschaft
Autor, Berater und Internetexperte Sascha Lobo beklagt im Interview mit ZEIT CAMPUS: „Ich glaube, dass heute ein Riss durch die Gesellschaft geht: Zwischen den Nerds und allen anderen. Vermittlungsarbeit ist notwendig.“
Als Beispiel führt er Facebook an, das von den Massen genutzt werde, aber von Nerds gebaut wurde: „Man muss Mark Zuckerberg zugestehen, dass er ein soziales Genie ist, weil er ahnt, was viele Menschen wollen. Trotzdem wird die digitale Gesellschaft stark von Menschen geformt, die mit dem Begriff „Gesellschaft“ wenig anfangen können, weil sie sehr technisch denken.“
Seine Aufgabe verstehe er darin, zwischen der digitalen und der analogen Welt zu vermitteln. „Ich bin kein Außenseiter und kein Revoluzzer, sondern der für das Establishment angenehmstmögliche Außenseiterdarsteller. […] Ich bin derjenige, der gerade noch reinpasst und die Welt da draußen erklärt.“
Der ausbleibende Aufschrei nach der Überwachungsaffäre liege am fehlenden Abstraktionsvermögen vieler Menschen, so Lobo: „Es braucht sehr lange, etwas, das unsichtbar und scheinbar folgenlos ist, als Bedrohung zu begreifen.“
Die aktuelle Ausgabe ZEIT CAMPUS inklusive Beileger ZEIT CAMPUS Berufsbilder Ingenieure und On-Pack „Die irgendwie richtige Richtung“ von Gideon Lewis-Kraus erscheint am 15. Oktober 2013.
Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Interview zu.