Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

14. Februar 2014

Philosophin Mouffe: Sozialdemokraten unterschätzen die emotionale Seite der Politik

Die belgische Philosophin Chantal Mouffe spricht sich im Interview mit ZEIT CAMPUS für eine stärkere Emotionalisierung der Politik aus: „Ich glaube, die Sozialdemokraten unterschätzen die emotionale Seite der Politik.“

Auch ein Theoretiker wie Jürgen Habermas würde meinen, in der Demokratie ginge es ausschließlich um Argumente und nüchterne Gespräche, so Mouffe: „Politische Leidenschaften sind ihm suspekt, weil ihn das an Hitler und an die Rhetorik der Rechten erinnert. Man kann aber auch aus Leidenschaft für linke Anliegen eintreten, etwa für Gerechtigkeit.“

Mouffe weiter: „Ich glaube, dass es für Deutschland besser gewesen wäre, wenn es eine Alternative zur Politik von Angela Merkel gegeben hätte, also die Möglichkeit einer rot-rot-grünen Koalition. Dann hätten die Wähler entscheiden können, welche Politik sie wollen. Die SPD hat das aber schon vor den Wahlen ausgeschlossen.“ Die Wahl zwischen rechten und linken Parteien sei heute wie die Wahl zwischen Cola und Pepsi. „Über grundlegende politische Fragen wird kaum gestritten“, kritisiert die Philosophin.

Chantal Mouffe, 70, lehrt an der Universität Westminster in London.

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Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Interview zu.

Lina Wünsche
Leiterin Hochschulveranstaltungen - in Elternzeit -
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