Patricia Espinosa zieht Bilanz: Die Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow „hat uns nicht so weit gebracht, wie wir jetzt sein müssten“
Mehr Engagement im Kampf gegen die Klimakrise fordert Patricia Espinosa bei Europe 2022. Die Leiterin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNCCC) gesteht ein, dass uns die Weltklimakonferenz in Glasgow „nicht so weit gebracht hat, wie wir jetzt sein müssten, um das 1,5 Grad Ziel am Ende des Jahrhunderts zu erreichen“. Es gäbe nun zwar die notwendigen Regeln, um das Pariser Abkommen umzusetzen, „die Maßnahmen müssten aber deutlich beschleunigt werden“. Ziel ist es, „bis 2030 die CO2-Emissionen um 45 Prozent zu reduzieren“. Das bedeutet: „Jeder muss anerkennen, dass wir alle viel mehr tun müssen.“
Von der nächsten Weltklimakonferenz im November 2022 in Sharm El-Sheikh in Ägypten erhofft sich die Chefin des größten Klimasekretariats der Vereinten Nationen viel: „In Glasgow wurde von den Industriestaaten erwartet, dass sie sich dazu verpflichten, die versprochenen 100 Milliarden zu mobilisieren zur Unterstützung der Entwicklungsländer. Das ist nicht geschehen. Das muss unbedingt in der kommenden Konferenz nachgeholt werden.“
Espinosa teile zwar persönlich „die Frustration so vieler Menschen“, aber verliere dennoch nicht die Hoffnung, diesen Kampf zu gewinnen: „Was mich bei meinen Bemühungen leitet, ist die Notwendigkeit, Lösungen zu finden. Wir müssen Menschen das Gefühl geben, dass es machbar ist. Wir können immer noch – und das ist, was die Wissenschaftler sagen – das 1,5-Grad-Ziel bis zum Ende des Jahrhunderts erreichen.“ Trotz aller Widrigkeiten sieht die ehemalige mexikanische Botschafterin das „Glas immer noch halb voll“.
Das vollständige Gespräch sehen Sie hier.
Der Jahresauftakt „Europe 2022“ ist eine gemeinsame Initiative der ZEIT, des Tagesspiegels, des Handelsblatts und der WirtschaftsWoche. Der Hashtag zur Veranstaltung lautet #Europe20XX.