Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

19. Juni 2014

Meeresforscher Peter Herzig: Wir werden es uns nicht leisten können, hundert Prozent der Meere zu schützen

Der Meeresforscher Peter Herzig spricht in der aktuellen Ausgabe ZEIT WISSEN unter anderem über die Rohstoffgewinnung im Meer. Umweltstandards müssten eingehalten werden, so Herzig, „wir werden es uns aber nicht leisten können, hundert Prozent der Meere zu schützen“. Es werde immer wieder Situationen geben, in denen Rohstoffe auch aus dem Meer gewonnen werden müssten. Er glaube aber, dass solche Aktivitäten räumlich begrenzt und die Auswirkungen des Bergbaus mit Kontrollsystemen belegt werden sollten.

Im Interview mit dem Wissensmagazin des ZEIT Verlags äußerte sich der Direktor des Geomar Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung auch zur Ausbeutung des Meeres: „Das Meer erinnert mich in mancher Hinsicht an einen Patienten auf der Intensivstation. Wir haben es überfischt (…). Die Biodiversität nimmt ab. (…) Die Industrie verschmutzt es, dazu kommen immer wieder Ölunfälle.“ Ein Problem sei, laut Herzig, dass man die Katastrophen nicht sehe, wie beispielsweise die Überfischung: „Hätte man die Katastrophe der Überfischung sehen können, wäre sie nicht passiert. Aber sie ist unter Wasser passiert. Wir sehen sie nicht. Und so fällt es leichter, ein solches Chaos anzurichten.“

Die aktuelle Ausgabe von ZEIT WISSEN erscheint mit dem Titel „Wie bin ich wirklich?“ und ist ab sofort im Handel erhältlich.

www.zeit-wissen.de

Charlotte Sievers
ReferentinB-to-B-Veranstaltungen