Mediziner und Ernährungswissenschaftler kritisieren: Umgang der Politik mit Schulessen inakzeptabel
„Es ist nicht akzeptabel, dass die Politik es zulässt, dass an Schulen die Gesundheit Hunderter Kinder zugunsten der finanziellen Interessen eines Caterers aufs Spiel gesetzt wird“, so Danne. Es sei höchste Zeit für eine umfassende Präventionspolitik – für eine konzentrierte Aktion statt halbherziger Einzelprojekte.
Auch der Ernährungsmediziner Hans Hauner ist entsetzt über den „Schrott“, der auf Schulhöfen verkauft wird: Minipizzen und Zuckerwasser. „Oft liegen nicht mal Äpfel aus“, klagt der Wissenschaftler. Dabei belegen Studien aus den USA, dass eine strengere Regulierung des Lebensmittelangebots an Schulen sich günstig auf den Konsum und das Gewicht der Schüler auswirkt.
Gerade waren in Ostdeutschland tausende Kinder nach dem Verzehr von Schulessen an Brechdurchfall erkrankt. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung heißt es jedoch: „Eine politische Steuerung des Konsums und Bevormundung der Verbraucher durch Werbeverbote und Strafsteuern lehnen wir ab.“
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