LUCHS-Preis September für Maria Parr
Sie wird für ihren Roman Sommersprossen auf den Knien ausgezeichnet. Er handelt von der neunjährigen Tonje, die als einziges Kind im Glimmerdal lebt, in einer Idylle mit großen, schweigsamen Bergen, dunklen Tannen und einer geheimnisvollen Höhle hinter dem Wasserfall. Als Tonjes bester Freund, der alte, griesgrämige Gunnvald ins Krankenhaus kommt, entdeckt sie sein Geheimnis: Er hat eine erwachsene Tochter, für die er ein paar Jahre hatte sorgen dürfen, bevor seine Frau sie ihm wieder wegnahm. In seiner Trauer hat der Vater die Tochter niemals angerufen – was die ihm kaum verzeihen mag. Es bedarf Tonjes ganzen Tempos und all ihrer Zuversicht, um die beiden wieder zu versöhnen.
Die junge norwegische Autorin Maria Parr beschreibt die idyllische Umgebung, in der Tonje lebt „bis in den Klang mancher Sätze hinein ähnlich wie ihre große Vorgängerin Astrid Lindgren“, meint Susanne Gaschke, Juryvorsitzende LUCHS Kinder- und Jugendbuchpreis. Nie gerate die Geschichte Parr kitschig: Sie lasse die großen und kleinen Leser die Welt durch Tonjes Augen sehen und entdecken, „wie sehr eine Idylle unter Umständen doch den Hauptverkehrsstraßen, den viel zu kleinen Kinderzimmern, den einfallslosen Spielplätzen und den gehetzten Eltern in der Großstadt vorzuziehen ist.“
Der LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur wird jeden Monat von der ZEIT und Radio Bremen vergeben. Aus den 12 Monatssiegern wird im November der Jahresluchs gewählt. Jurymitglieder sind Karsten Binder, Birgit Dankert, Hartmut El Kurdi und ZEIT-Redakteurin Susanne Gaschke.
Am 2. September, 15.20 Uhr, hat Radio Bremen das Buch vorgestellt, Redaktion: Libuse Cerna. Das Gespräch zum Buch ist im Internet abrufbar unter www.radiobremen.de/funkhauseuropa.
Am Vorabend des bundesweiten Vorlesetages, in diesem Jahr am 25. November, vergibt DIE ZEIT gemeinsam mit Radio Bremen den LUCHS des Jahres im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung.