LUCHS-Preis September für Jordan Scott und Sydney Smith: „Ich bin wie der Fluss“
Der LUCHS-Preis September geht an Jordan Scott und Sydney Smith für ihr Bilderbuch „Ich bin wie der Fluss“, welches beim Aladin Verlag erschienen ist und von Bernadette Ott übersetzt wurde. Empfohlen für Leserinnen und Leser ab fünf Jahren.
Der kanadische Dichter Jordan Scott erzählt die Geschichte eines stotternden Jungen. Das Kind, das mit den Wörtern ringt, zieht sich zurück und verstummt aus Verzweiflung. Als sein Vater mit ihm zum Fluss fährt und ihm zeigt, dass das Wasser und dessen Lauf – sprudelnd und herabstürzend, aber auch still und ruhig – wie seine Sprache ist, findet er neuen Mut und seine ganz eigene Stimme.
In seinem autobiografischen Text brauche Scott nur wenige Worte, „um seine Leserinnen und Leser die Not dieses Kindes nachfühlen zu lassen“, urteilt Katrin Hörnlein in der aktuellen Ausgabe der ZEIT. „Dass man mitleidet, liegt aber noch mehr an der Kraft der Bilder“, welche vom kanadischen Illustrator Sydney Smith stammen, der hiermit bereits seinen dritten MonatsLUCHS erhält. Durch Smiths Spiel mit Formaten und Flächen erzeuge er Spannung und „dass er ein guter Beobachter ist, zeigt sich selbst dort, wo die Motive nur schemenhaft sind: Wo Mund, Nase, Augen einer Fläche weichen, drückt die Körperhaltung dennoch alles aus“. Mit dem Bilderbuch „Ich bin wie der Fluss“ sei ihm „erneut ein kleines Meisterwerk gelungen“.
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden Brigitte Jakobeit, Übersetzerin, Anja Robert, Redakteurin bei Radio Bremen, Benno Hennig von Lange, Junges Literaturhaus Frankfurt, und Klaus Humann, ehemaliger Verleger des Carlsen und Aladin Verlags. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.
Die LUCHS-Jury empfiehlt außerdem: das Kinderbuch „Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte“ von Julia Blesken (Oetinger Verlag), empfohlen ab neun Jahren, das Jugendbuch „Wie man eine Raumkapsel verlässt“ von Alison McGhee (dtv), empfohlen ab 14 Jahren und das Sachbuch „Balto und Togo: Dramatische Rettung in Eis und Schnee“ von Lena Zeise (Gerstenberg Verlag), empfohlen ab acht Jahren.
Radio Bremen stellt das Buch und die aktuellen Preisträger vor: am Donnerstag, den 2. September 2021, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei und am Sonnabend, den 4. September 2021, um 13.40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter www.bremenzwei.de/luchs.