LUCHS-Preis Oktober für Kirsten Boie: „Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen“
Der LUCHS-Preis des Monats Oktober geht an Kirsten Boie für ihr Buch „Es gibt Dinge, die kann man nicht erzählen“, das 2013 im Oetinger Verlag erschienen ist.
Die Autorin erzählt vier Geschichten von vier Aids-Waisen im afrikanischen Swasiland: Von Thulani, der davon träumt ein berühmter Fußballspieler zu werden, sich aber stattdessen um seine kleine Schwester und seine kranke Großmutter kümmern muss. Von Sonto, die sich mit ihrer Schwester auf den langen Weg zu einer Krankenstation macht, um sich auf HIV testen zu lassen. Von dem Mädchen Lungile, die ihren Körper verkauft, um Schulschuhe für ihre kleine Schwester kaufen zu können. Und von Sipho, den die Schuldgefühle gegenüber seiner verstümmelten Großmutter quälen. Kirsten Boie kennt die Kinder und die Schicksale, von denen sie schreibt, denn seit sechs Jahren unterstützt sie Hilfsprojekte in Swasiland, reist regelmäßig hin.
„Es sind Geschichten voller Leid, die gleichzeitig den beeindruckenden Lebensmut der Kinder zeigen“, urteilt Juryvorsitzende Katrin Hörnlein. Die Hamburger Autorin webt kunstvoll und poetisch Wörter und Sätze ineinander. Obwohl sie die Gedankenwelt der Kinder erfinden muss, gelingt es ihr glaubhaft und überzeugend aus deren Perspektive zu schreiben.
Der LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur wird jeden Monat von der ZEIT und Radio Bremen vergeben. Aus den 12 Monatssiegern wird der JahresLUCHS gewählt. Jurymitglieder sind Karsten Binder, Birgit Dankert und Hartmut El Kurdi. Den Juryvorsitz hält ZEIT-Redakteurin Katrin Hörnlein.
Am 3. Oktober 2013, 15.20 Uhr, stellt Radio Bremen den aktuellen Preisträger vor. Redaktion: Karsten Binder. Das Gespräch zum Buch ist online abrufbar unter www.radiobremen.de/funkhauseuropa.