LUCHS-Preis Juni für Don Zolidis: „Dies ist keine Liebesgeschichte“
Der LUCHS-Preis Juni geht an den Autor Don Zolidis für sein Buch „Dies ist keine Liebesgeschichte“, erschienen beim Dressler Verlag und empfohlen für Leser ab 14 Jahren.
Amy und Craig sind ein unmögliches Paar. Amy ist beliebt, Schulsprecherin und Jahrgangsbeste. Craig hingegen ist genau das Gegenteil: Er liest Dostojewski, trägt einen schwarzen Woll-Trenchcoat und spielt am liebsten Fantasy-Rollenspiele mit seinen Nerd-Freunden. Deshalb kann Craig es selbst nicht fassen, dass sich dieses Mädchen für ihn interessiert – und seine Skepsis wird immer wieder bestätigt: Sechsmal macht Amy mit ihm Schluss, manchmal aufgrund von Craigs Klammerei, in anderen Momenten scheinbar grundlos. Die siebte und vermutlich endgültige Trennung geht jedoch von ihm aus.
Der Debüt-Roman von Don Zolidis wirkt auf den ersten Blick wie eine klassische Highschool-Jugend-Romanze, erzählt von Antiheld Craig, der die Geschichte mit ironischem Jugendslang erzählt, bei dem jedoch manchmal Verzweiflung und Unsicherheit durchschimmern: „Diese Geschichte ist bitterernst, und der Sound zeugt nicht nur von Selbstironie und verbaler Smartness, sondern ist auch Schutz und Maske für den Erzähler“, urteilt Hartmut El Kurdi in der ZEIT. Auch der Umgang mit Problemen der Jugendlichen, wie der ständige Konkurrenzkampf oder Armut, spielen eine wichtige Rolle. „Zolidis erzählt davon, wie junge Menschen versuchen, mit alldem umzugehen – mithilfe von Humor und Liebe. Und dabei wird eben auch klar, dass die Liebe, so neu und aufregend sie auch ist, nicht alles heilen kann“, so El Kurdi.
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden Brigitte Jakobeit, Übersetzerin, Maria Linsmann, Kunsthistorikerin, Anja Robert, Redakteurin bei Radio Bremen, und Benno Hennig von Lange, Junges Literaturhaus Frankfurt. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.
Die LUCHS-Jury empfiehlt außerdem: „Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt“ von Gerda Raidt (Beltz & Gelberg), empfohlen für Leser ab 7 Jahren, „Forschungsgruppe Erbsensuppe“ von Rieke Parwardhan (Knesebeck), empfohlen für Leser ab 8 Jahren, sowie „Jawlensky. Mit ihren Augen“ von Bette Westera und Sylvia Weve (Verlag Freies Geistesleben), empfohlen für Leser ab 5 Jahren.
Radio Bremen stellt das Buch und den aktuellen Preisträger vor: Am Donnerstag, 06. Juni 2019, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei und am Sonnabend, 08. Juni 2019, um 14.40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter: www.radiobremen.de/luchs.