Louvre-Direktor Loyrette in WELTKUNST: Der Louvre gehört nicht den Kulturhistorikern
Das Konzept zeigt Erfolg. Loyrette kann eine Steigerung der Besucherzahlen um über 60 Prozent seit seinem Antritt als Direktor des Louvre im Jahr 2001 vorweisen. „Immer mehr junge Leute kommen, um die Geschichte, auch die anderer Kulturen, auch die des Islam, zu entdecken. Sie brauchen den Louvre, um ihre Gegenwart zu verstehen.“
Henri Loyrettes Ziel ist es, den Louvre zum Zuhause der Künstler zu machen: „Wenn ich heute wieder mehr Zeitgenossen ins Haus einlade, greife ich auf die Geschichte zurück, in welcher der Louvre immer als Buch galt, als Werkzeugkasten. Das Museum gehört nicht den Kulturhistorikern.“ Deshalb setzt Loyrette vermehrt auf die Unterstützung von Sammlern und macht sich unabhängiger von staatlichen Finanzmitteln.
Loyrette ist die Zusammenarbeit mit der arabischen Welt wichtig: Eine Kooperation mit Abu Dhabi bringt dem Louvre in den nächsten 30 Jahren 400 Millionen Euro. Der Bau einer neuen Islam-Abteilung wird voraussichtlich 2010 abgeschlossen. Ägypten oder den Iran bezeichnet Loyrette als „Partner“ und betont: „Das Museum lebt. Es muss seine Sammlung lebendig halten, teilen und mitteilen.“