Laufzeitverlängerung: Erneuerbare Energien erst 16 Jahre später wettbewerbsfähig
„Unserer Modellrechnung zufolge könnte die Laufzeitverlängerung dazu führen, dass erneuerbare Energien im Schnitt erst 16 Jahre später wettbewerbsfähig werden“, sagt Prof. Dr. Henning Vöpel, Senior Economist am HWWI. „Die Energieszenarien, mit denen die Bundesregierung die Laufzeitverlängerung begründet, berücksichtigt das nur unzureichend. Sie blenden aus, dass die Entscheidung erhebliche Unsicherheiten auf dem Markt für erneuerbare Energien verursacht hat.“
In seinem Dossier zum Atomstreit beschreibt ZEIT WISSEN, welche Probleme die längeren AKW-Laufzeiten verursachen könnten. Soll, wie von der Bundesregierung geplant, bald mehr Strom aus Sonnen- und Windenergie in die Netze fließen, müssen sich konventionelle Kraftwerke künftig stärker an die Wetterlage anpassen. Zwar lassen sich Atomkraftwerk prinzipiell je nach Bedarf auf- und abregeln, doch Kraftwerksexperten bemängeln, dass bislang nur unzureichend erforscht wurde, ob eine solche signifikant stärkere Beanspruchung dauerhaft zu einem höheren Materialverschleiß und einem höheren Wartungsaufwand führe.
Die aktuelle Ausgabe ZEIT WISSEN Oktober/November 2010 ist ab sofort im Handel erhältlich. Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage die Modellrechnung von ZEIT WISSEN und dem HWWI zu.