Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

7. Juni 2010

Langzeitarbeitslose haben eine niedrigere Lebenserwartung als Beschäftigte

 Laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes „erhöht sich das Risiko der Sterblichkeit kontinuierlich in Abhängigkeit von der vorausgehenden Arbeitslosigkeitsdauer“. Für Menschen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren, die länger als zwei Jahre arbeitslos sind, ist die Gefahr zu sterben demnach 3,4-mal höher.

 

„Der durchschnittliche Gesundheitszustand von Arbeitslosen ist signifikant schlechter als der von Beschäftigten“, bestätigt auch Alfons Hollederer vom Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit in Nordrhein-Westfalen gegenüber ZEIT WISSEN. Das geringere Einkommen ist dabei nicht der entscheidende Faktor: „Der Gesundheitszustand der Mehrheit der Arbeitslosen verschlechtert sich selbst dann, wenn sie keine massiven finanziellen Einschränkungen erleben“, sagt der Psychologe Thomas Kieselbach vom Institut für Psychologie an der Universität Bremen.

 

Studien zufolge leiden Arbeitslose häufiger an Herz-Kreislauf- oder Muskelerkrankungen und Depressionen. In Deutschland verbringen Männer ohne Arbeit mehr als doppelt so viele Tage im Krankenhaus wie Berufstätige.

Silvie Rundel
Leiterin Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen