Künstler Günther Uecker: „Wir haben einen Epochenwandel durchgemacht”
Der Künstler Günther Uecker nimmt die aktuelle Corona-Situation als „intensive Zeit” wahr. Im Gespräch mit ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend sagte Uecker: „Wir haben einen Epochenwandel durchgemacht”. Es sei aber auch „die schönste Zeit für Inspiration, für schöpferische Arbeit.” Er selbst habe „fünf Wochen unter den Sträuchern im Garten gearbeitet“ und sei „nicht auf den Bürgersteig vor die Haustür gegangen“. Erst seit einer Woche sei er wieder im Atelier und seitdem aufgeblüht, „weil ich hier zum ersten Mal seit langem in der vertrauten Fremde bin.”
Anlass des Gesprächs war eine Ausstellung des Künstlers in Rostock, die am 29. Mai eröffnet wird. Zum 90. Geburtstag des bekannten Nagel-Künstlers zeigt die Kunsthalle Rostock Ueckers Werkkomplex „Huldigung an Hafez“ – zusammen mit Arbeiten von acht iranischen Künstlern. Seinen 90. Geburtstag habe er im März zusammen mit seiner Familie gefeiert, so Uecker bei dem Gespräch mit Christoph Amend. Er wollte ihn als „Rückbesinnung als Kind“ und Huldigung an seine Mutter feiern, mit einer Kindertorte. Trotz dramatischer Kriegserlebnisse in seiner Kindheit sagt Uecker: „Die Kindheit hat mich bewahrt“. Er habe immer rausgewollt: „Wo ist die Disko, wo geschieht etwas?”