Kevin Kühnert will bei der SPD nicht das „Totenglöcklein“ klingeln
Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert, 29, bleibt trotz schlechter Umfragewerte der SPD gelassen: „Ich läute bestimmt nicht das Totenglöcklein, so weit kommt’s noch“, sagt Kühnert im Gespräch mit ZEIT CAMPUS.
Kühnert, der erst durch sein Engagement gegen die große Koalition bekannt und damit zum Gegenspieler von Martin Schulz und Angela Merkel wurde, sieht seine Popularität auch in den Dingen die er gerade nicht tut, begründet. Er müsse sich „keinen Anzug anziehen“ und „Niederlagen nicht schönreden“ – und vor allem „keine Ergebenheitsgesten vor dem Parteivorstand inszenieren“. Kühnert weiter: „Man kann darüber streiten, wie viele Regeln von Parteien man ignorieren kann, bevor man aus dem Rennen raus ist“.
Trotz seiner mehr als 80.000 Twitter-Follower setzt Kühnert nicht auf Social Media um die Menschen zu erreichen: „Was man nicht vernachlässigen kann, ist, Präsenz zu zeigen.“ Darum verlasse er „den Veranstaltungsort als Letzter und erst dann, wenn auch mit der letzten Person gesprochen worden ist.“ Und weiter: „Das ist das Prinzip. Und ich glaube, es funktioniert.“
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