Jutta Allmendinger in ZEIT CAMPUS: Geld ist in Beziehungen stärker tabuisiert als Sex

Die Leiterin des Berliner Wissenschaftszentrums erklärt in der aktuellen Ausgabe des Studentenmagazins,  warum Geld in der Liebe eine so große Rolle spielt. Für die Studie „Gemeinsam leben- getrennt wirtschaften“ hat eine Forschungsgruppe unter Allmendingers Leitung über 1000 Paare befragt.

Vielen Paaren falle es schwer, offen über Geld zu reden. Es habe sie überrascht, so Allmendinger, „dass Paare mit großem Vergnügen über ihre Sexualität sprechen konnten, während ihnen in finanziellen Fragen oft die Worte fehlten“. Allmendinger weiter: „Sie erzählten uns frei heraus, wo, wann und wie sie miteinander schlafen. Aber warum im Supermarkt der Mann den Einkauf bezahlt, das konnten sie nicht sagen.“ Die Soziologin kommt zu dem Schluss: „Geld ist sogar stärker tabuisiert als Sex.“

Laut Allmendinger hänge der Umgang mit Geld sowohl von den Erfahrungen in der Familie als auch vom jeweiligen Beziehungskonzept ab. Während Paare in individualistischen Beziehungen getrennte Kassen haben, um sich gegenseitig zu demonstrieren, dass nur die Liebe sie verbindet, ordnen andere „sich selbst und das eigene Geld dem großen Ganzen – der Beziehung – unter“ und haben deswegen eine gemeinsame Kasse, so Allmendinger.

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