Juli Zeh: Erfolg der CDU ist „die Antwort auf ein deutsches Gefühl der Überforderung“

Weil die Bundeskanzlerin den Deutschen das Gefühl gäbe, „weder von der Wirtschaftskrise noch von Naturkatastrophen bedroht zu sein“, habe ihre Partei bei der Wahl so stark abgeschnitten, sagte die Schriftstellerin auf dem 51. ZEIT FORUM WISSENSCHAFT in Berlin.

Bewusst habe Angela Merkel im Wahlkampf schwierige Themen gemieden und mit einer geschickten Rhetorik den Eindruck erweckt, sie habe jedes noch so komplexe Problem im Griff. Daher, so die 39-Jährige, sei der Wahlerfolg der CDU auf die Sehnsucht nach Sicherheit zurück zu führen und „die Antwort auf ein deutsches Gefühl der Überforderung“.

Auf dem 51. ZEIT FROUM WISSENSCHAFT sprachen neben Juli Zeh der Politikwissenschaftler Herfried Münkler, der Architekt und Autor Friedrich von Borries und Marina Weisband, ehemalige Politische Geschäftsführerin der Piratenpartei und Autorin, über den Zustand der Demokratie in Deutschland des 21. Jahrhunderts.

Das ZEIT FORUM WISSENSCHAFT ist eine Veranstaltungsreihe der Wochenzeitung DIE ZEIT und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, in Kooperation mit dem Deutschlandfunk und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.