Helmut-Schmidt-Zukunftspreisträgerin Vanessa Nakate: „Was werden Sie hinterlassen, Herr Scholz?”
Die ugandische Klimaschutzaktivistin und erste Helmut-Schmidt-Zukunftspreisträgerin, Vanessa Nakate, zieht Bilanz des G7-Treffens in Elmau. „In diesem kritischen Moment hatten die G7, die sich in den letzten Tagen in Bayern getroffen haben, eine historische Chance, ihre früheren Zusagen einzuhalten, die Finanzierung neuer fossiler Brennstoffe zu beenden und den Übergang zu sauberer Energie zu beschleunigen.“
„Heute haben die G7 ihr Abschlusskommuniqué veröffentlicht: Darin haben die G7 unter der Leitung von Bundeskanzler Scholz beschlossen, die weltweit führenden Klimawissenschaftler, die IEA und sogar den UN-Generalsekretär António Guterres zu ignorieren und stattdessen zu neuen Investitionen in Erdgas aufzurufen“, so Nakate bei der feierlichen Preisverleihung in Hamburg. Laut der Aktivistin werde „diese beschämende Entscheidung die Emissionen für Jahrzehnte festschreiben, während es viel zu lange dauert, den kurzfristigen Energiebedarf Europas zu decken. Diese Entscheidung wird auch weitere Schulden für Afrika mit sich bringen, da die neue Infrastruktur für fossile Brennstoffe bald veraltet sein wird“.
Die Helmut-Schmidt-Zukunftspreisträgerin richtete sich in ihrer Rede auch direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz: „Was wird Ihr Vermächtnis sein, während die Welt mit einer neuen Reihe von kaskadenartigen Krisen zu kämpfen hat? Was werden Sie hinterlassen, Herr Scholz?”
Die Wochenzeitung DIE ZEIT, die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung und THE NEW INSTITUTE haben mit dem Helmut-Schmidt-Zukunftspreis dieses Jahr eine neue Auszeichnung ins Leben gerufen, den Vanessa Nakate als erste Preisträgerin in der Elbphilharmonie in Hamburg am Dienstagabend, 28. Juni, vor rund 500 geladenen Gästen entgegennahm. Der Helmut-Schmidt-Zukunftspreis wird künftig jährlich an eine internationale Persönlichkeit überreicht, die mit ihrem bedeutenden Wirken für Demokratie und Gemeinwohl steht.