Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

4. Dezember 2008

Hagen Pfunder, Deutschland-Chef der Roche AG: Pharmabranche sollte zu Gewinnstreben stehen

„Das Problem ist, dass wir uns häufig als eine Industrie darstellen, die nur Gutes für die Gesellschaft tut – aus Angst, dass man uns Gewinnstreben vorwirft. Wir sollten aber offen zugeben: Unser Geschäftsmodell ist es, mit Arzneimitteln Geld zu verdienen“. Dies sei auch der Grund dafür, dass Roche keine Krankheiten von Menschen in armen Ländern erforsche: „Ich kann doch kein Geschäftsmodell auflegen für jemanden, der nicht bezahlt. So etwas machen gemeinnützige Stiftungen“, so Pfunder.

Auf die Frage, ob man als Hersteller lebenswichtiger Medikamente moralische Verpflichtungen habe, oder ob sich Medikamente verkaufen wie Schokoriegel, antwortet der 48-Jährige: „Die Herstellung eines Schokoriegels ist moralisch genauso anspruchsvoll wie die eines Medikaments. Der Schokoriegel geht in den Körper, also muss man sicherstellen, dass er den Körper nicht schädigt. Moralisch unterscheiden sich die Geschäfte nicht.“ Pfunder weiter: „Bei uns arbeiten Menschen mit hohen moralischen Ansprüchen. Wenn wir so schlecht wären, wie behauptet wird, hätten wir keine Mitarbeiter mehr. Wer möchte denn in einer bösen Industrie arbeiten?“.

Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Interview mit Hagen Pfunder zu.

Sandra Gebhard
Referentin