Graff: „Ich bin Juwelier, kein Historiker“
Gegenüber dem Kunstmagazin WELTKUNST sagt Graff: „Ich begreife mich als Juwelier und nicht als Historiker, und aus der Sicht des Juweliers habe ich gehandelt. Aufgrund der veralteten Schlifftechnik kamen die natürliche Farbe und die Leuchtkraft des Steins vorher kaum zur Geltung.“ Dank seines Umschliffs mithilfe modernster Technik sei der Edelstein, den Graff in Wittelsbach-Graff-Diamant umgetauft hat, nun ein „reiner Diamant“. Der Juwelier beziffert den jetzigen Marktwert des Steins, den er im Dezember 2008 für 19 Millionen Euro bei Christie’s ersteigert hatte, auf „100 Millionen Dollar“.
Kritiker wie Hans Ottomeyer, Präsident des Historischen Museums in Berlin, hatten Graff vorgeworfen, den Stein „vandalisiert“ zu haben. Friederike von Truchsess, Schmuck-Expertin des Auktionshaues Lempertz, sagt der WELTKUNST, Graff habe ein historisch bedeutendes Unikat verändert und damit ein „Sakrileg“ begangen.
Der Blaue Wittelsbacher gehört mit dem Hope-Diamanten zu den wichtigsten historischen Steinen überhaupt und war ein Schmuckstein in der österreichischen und bayerischen Krone.
Außerdem in der Februar-Ausgabe der WELTKUNST: Zum 300. Jubiläum von Meißen hat sich das Magazin umgehört, wie sich Europas alte und teilweise krisengeschüttelte Porzellan-Manufakturen fit machen wollen für die Zukunft.
Zur großen Maharadscha-Schau in München erzählt die WELTKUNST die Geschichte der indischen Fürsten und ihrer beispiellosen Prachtentfaltung.