Globalhistoriker Jürgen Osterhammel: Zukünftige Vormachtstellung Chinas nicht sicher
Die wirtschaftliche Vormachtstellung allein sei jedoch kein ausreichender Faktor. „China hat im Moment die wirtschaftliche hard power, die soft power aber bleibt weiterhin wie bisher von den USA dominiert.“ Ein Blick auf die Geschichte Chinas zeige zudem, dass der scheinbar rasante „Aufstieg aus dem Nichts“ für die Chinesen selbst lediglich eine „Rückkehr zum Normalzustand“ ist. Darüber, ob und wie sich die globalen Kräfte langfristig verschieben werden, lasse sich nur mutmaßen. Solche Prozesse könnten sich „unvorhersehbar und plötzlich ändern.“
Im Interview mit ZEIT CAMPUS spricht Osterhammel über die Entwicklung Chinas und entkräftet Alltagsannahmen zur Globalisierung. Dieser Prozess sei keineswegs ein Phänomen des Internet-Zeitalters. „Einen genauen Startpunkt gibt es nicht“, so Osterhammel. Bereits mit Einführung der Telegrafie habe es grenzüberschreitende Kommunikationsmöglichkeiten gegeben. „Durch sie wurde den Menschen ihre Vernetzung bewusst.“
Die neue ZEIT CAMPUS-Ausgabe erscheint am 16. August. Gerne senden wir Ihnen auf Anfrage das komplette Interview mit Jürgen Osterhammel zu.