Fürst von Liechtenstein: Vertrauensbasis gegenüber deutschen Behörden gestört

 In der am 2. November 2009 erscheinenden Ausgabe der WELTKUNST begründet das Staatsoberhaupt der Alpenrepublik seine Entscheidung mit dem fragwürdigen Ankauf vertraulicher Kundendaten seiner LGT Bank durch den Bundesnachrichtendienst. „Wir haben schon in den 90er Jahren keine Kunstwerke nach Deutschland verliehen, als die deutschen Behörden sich weigerten, ein Bild aus unseren Sammlungen zurückzugeben, welches nach dem Zweiten Weltkrieg völkerrechtswidrig seitens der Tschechoslowakei enteignet wurde.“ Als sein Haus mit den Bayrischen Staatsgemäldesammlungen in München eine Biedermeier-Ausstellung geplant habe, habe es „gewisse Garantien von deutscher Seite gegeben“, so Hans-Adam II. „Nachdem die deutschen Behörden die gestohlenen Daten gekauft haben und sich gegenüber Liechtenstein derart unfreundlich benommen haben, ist die Vertrauensbasis wieder zerstört worden.“ Die Ausstellung in München mit Spitzenwerken von Heinrich von Füger, Friedrich von Amerling und Ferdinand Georg Waldmüller wurde abgesagt. Hans-Adam II. betont, die Sammlungen seien ein „Aushängeschild für das Fürstenhaus“. „Dadurch haben sie auch eine politische Bedeutung.“ Das Fürstenhaus Liechtenstein besitzt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt mit Werken aus fünf Jahrhunderten von der Frührenaissance bis zur österreichischen Romantik.

Außerdem in WELTKUNST: Der weltberühmte Modeschöpfer Hubert de Givenchy erzählt von seiner Liebe zu den Möbeln des französischen Möbelkünstlers André-Charles Boulle (1642-1732). Dem Ebenisten aus der Zeit Ludwigs XIV. widmet das Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main derzeit eine große Ausstellung.

In umfangreichen Sonderteilen stellt WELTKUNST die Kunstszene im Rheinland und die Messe Ars Nobilis in Berlin vor, die dieses Jahr ihren zehnten Geburtstag feiert.

Die neue WELTKUNST-Ausgabe ist ab dem 2. November im Handel und unter www.weltkunst.de/shop erhältlich.