Experte warnt: „Wer nicht mehr offline geht, ist bournoutgefährdet“
Mobile Endgeräte wie Blackberrys führten dazu, dass die Menschen auch im Urlaub ihren Arbeitsplatz immer dabei hätten, sagt der Psychotherapeut Götz Mundle im Interview mit dem Ratgeberheft Psychologie von ZEIT WISSEN. „Die kennen gar nicht mehr das Gefühl, nicht erreichbar zu sein.“ Wer nicht mehr offline gehen könne, sei hochgradig burnoutgefährdet.
Betroffen seien vor allem Menschen zwischen 35 und 55 Jahren. „Viele von Ihnen sind Mittelständler und für Ihre Unternehmen allein verantwortlich. Sie schalten oft nicht nur zeitlich, sondern auch innerlich nicht mehr ab“, so Mundle.
Der Experte rät, den Urlaub nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten: „Ob Meer oder Berge, Lesen oder Wandern, muss jeder für sich selbst herausfinden.“ Mundle empfiehlt, mehrmals im Jahr wegzufahren und ausreichend Ruhepausen während des Urlaubs einzuplanen. Denn „gerade das Gefühl, von einem bestimmten Programm fremdbestimmt zu sein, kann ungünstig sein“.
Der Blackberry müsse jedoch nicht gänzlich aus dem Urlaub verbannt werden: „Man kann ja vorher in der Firma vereinbaren, dass man zum Beispiel jeden Tag eine Stunde lang erreichbar ist und dann auch Mails checkt. So verpasst man nichts Wichtiges, ist aber auch nicht ständig auf Abruf.“
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