Ex-FBI-Chef Comey sieht keinen Anlass, sich bei Hillary Clinton zu entschuldigen
Ex-FBI-Direktor James Comey lehnt eine Entschuldigung bei Hillary Clinton für die Ermittlungen in der E-Mail-Affäre ab. Bei einer ZEIT-Veranstaltung in Berlin sagte er auf die Frage, ob die Tatsache, dass er selbst in seiner Zeit als FBI-Chef seinen persönlichen E-Mail-Account genutzt habe, um Rede-Entwürfe weiter zu leiten, nicht ein guter Anlass dafür sei: „Nein, und zwar weil sie nicht verstanden hat, worum es bei der Untersuchung und ihrem Fall ging. Es ging nicht darum, dass sie ein persönliches E-Mail-System genutzt hat, (…) Es ging darum, dass sie mit diesem Account über vertrauliche Informationen kommunizierte, die nur in einem vertraulichen System hätten kommuniziert werden dürfen.“
Die Demokraten warnte Comey davor, politisch weiter nach links zu rücken. Das könne eine Wiederwahl Trumps wahrscheinlicher machen: „Wenn die Demokraten jemanden aufstellen, der weit links steht, bleiben die Menschen in der politischen Mitte bei der Wahl zuhause, weil sie keinen der beiden Kandidaten wollen“, so Comey.
Zur Gun Control-Bewegung sagte Comey, er wünsche sich, dass in den USA stärker darüber nachgedacht werde, was ein verantwortungsbewusster Umgang mit Waffen ist. Das Mergery Stone Highschool Massaker habe in dieser Hinsicht viel bewegt, so Comey: „Es hat zu einem nachhaltigeren Engagement geführt als das ganze Gerede darüber, wer Waffen besitzen dürfen sollte, ob sie verboten werden sollten etc..“
Im Gespräch mit Holger Stark, Leiter des Investigativ-Ressorts der ZEIT, stellte Comey am Dienstagabend bei der gemeinsamen Veranstaltung von der ZEIT, Droemer und The American Academy in Berlin sein neues Buch „Größer als das Amt“ vor.
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