Deichkind-Sänger Grütering fühlt sich wohl, wenn er sich verstecken kann
Deichkind-Sänger Philipp Grütering erklärt im Interview mit ZEIT CAMPUS warum er und seine Band-Kollegen nur im Kostüm auf die Bühne gehen: „Wenn ich die Klamotten anziehe, ist das für mich wie Schauspielern. Ich fühle mich wohl, wenn ich mich verstecken kann. Dann kann ich Sachen machen, für die ich mich sonst schämen würde.“
Peinlich sei ihm die Musik nicht, aber es schütze vor Eitelkeit: „(…) wir wollen freie Musik machen, die entkoppelt ist vom Ego. Wir probieren ständig Neues aus, Deichkind ist ein Experiment“, so Grütering. Dass Deichkind auf Festivals immer spät auftreten, sei für ihn allerdings nicht ideal: „Ich bin Frühaufsteher (…). Vor Auftritten bin ich meistens extrem müde“.
In der Mensa der Hamburger Universität, wo Grütering kurz Jura und Chemie studierte, sprach er mit ZEIT CAMPUS über die Entstehung von Songs. Normalerweise suchen Deichkind nach Worten, die gut klingen. „So was wie Leider geil geht eigentlich gar nicht, und deshalb hätte ich auch nie gedacht, dass das so ein Erfolg wird: Jugendsprache ist nicht gut, tagespolitische Themen sind es auch nicht.“ Grütering, der erst mit 30 Jahren Gitarre spielen lernte, zweifelte lange an sich: „Jahrelang habe ich gedacht, ich kann mich nicht Musiker nennen, weil ich das alles nie gelernt habe. Jetzt bin ich zumindest so selbstbewusst, zu sagen: Ich bin Musiker.“
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