Daniel Kehlmann schreibt exklusiv für das ZEITmagazin
Seitdem Ende 2004 sein Buch „Die Vermessung der Welt“ abgeschlossen sei, habe er zweieinhalb Jahre „die meiste Zeit nichts geschrieben, was ich als gelungen erachten würde“, sagte Kehlmann dem ZEITmagazin. Doch jetzt sei sein neuer Roman „Ruhm“ fertig – er gefalle ihm.
Kehlmann, der sich bei Presseterminen in den vergangenen Monaten rar gemacht hatte, denke oft an den Satz, den ihm ein Jahr zuvor Günter Grass auf einer Geburtstagsfeier von Siegfried Lenz gesagt habe: „Jetzt beginnt für Sie die Zeit, wo alle mehr über Sie wissen als Sie selber.“
Der Schriftsteller, der in Berlin und Wien lebt, schimpft auf Wien, auf Österreich, „die Verkommenheit dieses Landes, die enorm verbreitete Hinterhältigkeit und Provinzialität“, und es sei ihm völlig egal, dass dieses Schimpfen klischeehafte Züge trage und seit alters eine Spezialität in Österreich beheimateter Schriftsteller sei. „Naturgemäß“, sagte Kehlmann, „hat sich die ,Vermessung der Welt‘ in Österreich längst nicht so blendend verkauft wie in anderen Ländern“.