Carola Rackete kann sich mit dem Wahlprogramm der Grünen nicht anfreunden
Aktivistin Carola Rackete hat sich bei der ZEIT für Klima Themenwoche zu „den Grünen“ geäußert: „Ich kann mich mit ihrem Wahlprogramm nicht so anfreunden, weil halt immer noch davon ausgegangen wird, dass es ein grünes Wirtschaftswachstum gebe.“ Laut ihr könne man den Kapitalismus nicht einfach nur „begrünen“. Man müsse in erneuerbare Energien investieren, brauche aber „eine Abkopplung von Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum“. „Grüner Kapitalismus wird uns hier nicht retten.“
Im Gespräch mit Wirtschaft-Ressortleiter Uwe Jean Heuser sagte sie, eine neue Partei für Umwelt- und Klimaschutz halte sie aber für wenig sinnvoll. Die Bewegung müsse von der Straße ausgehen. „Ich glaube die Bewegungen sind eher der Meinung, dass man Druck auf alle machen kann – von der Straße aus.“ Rackete ist nicht der Meinung, „dass eine kleine Partei, die sich neu gründet, so viele Leute gleich gewinnen könnte, dass sie praktisch dann auch viel verändern könnte“.
Statt bei aktivistischen Gruppen wie Extinction Rebellion sieht Carola Rackete Radikalität eher in der Politik: „Radikal ist, wenn die Bundesregierung nichts tut, wenn die europäischen Staaten nichts tun.“ Als Bürgerin dann auf die Straße zu gehen und dann mit zivilem Ungehorsam zu reagieren finde sie nicht radikal sondern „vernünftig und auch logisch.“