Bryan Ferry: „Ich glaube, dass ich in meiner Arbeit zeige, wer ich gerne wäre“
Der englische Popstar Bryan Ferry, 73, erklärt im ZEITmagazin MANN die Gründe für seine zurückhaltende Art, mit Menschen umzugehen: „Sie dürfen nicht vergessen, woher ich komme. Wir waren eine sehr zurückhaltende Familie. Über bestimmte Dinge wurde nicht gesprochen. Wir waren nicht sehr emotional. Es wurde sich auch nicht angefasst. Es gab Zuneigung, aber sie war nie körperlich. Und ich bin immer noch so.“ Ferry stammt aus der englischen Arbeiterklasse, sein Vater kümmerte sich lange um die Pferde einer Kohlemine.
Auf die Frage, warum er trotz seiner schüchternen Art in seiner Musik so offen und emotional ist, antwortet Ferry: „Ich glaube, dass ich in meiner Arbeit zeige, wer ich gerne wäre.“
Er blickt auch auf seine persönlichen Krisen zurück, unter anderem auf das Scheitern seiner ersten Ehe mit Lucy Helmore: „Die Neunzigerjahre waren keine gute Zeit für mich. Vater zu sein ist anstrengend, die eigene Aufmerksamkeit gerecht auf vier Kinder zu verteilen, überhaupt alles richtig machen zu wollen, das ist schwer.“ Rückblickend betrachtet, fügt er hinzu, „war ich auch nicht besonders gut darin, unsere Ehe zu retten.“ Die Ehe wurde 2003 geschieden.
Seine zweite Ehe mit der PR-Managerin Amanda Sheppard, die er heiratete, als er 66 und sie 29 war, hielt zwei Jahre: „Sie wollte Kinder und ich nicht mehr, und ich habe sie sehr gut verstanden, in ihrem Alter.“ Ferry rechnet nicht mehr damit, noch einmal eine lange Beziehung zu führen: „Nach der zweiten Scheidung habe ich mich jetzt jedenfalls darauf eingestellt, mein Leben ohne Beziehung zu führen.“
Bitte beachten Sie die Quellenangabe „ZEITmagazin MANN“. Die neue Ausgabe erscheint am Dienstag, 12. März 2019.