Bestseller-Autor Peter Wohlleben: Wir können von den Bäumen mehr Gelassenheit lernen
Der Förster und Bestseller-Autor Peter Wohlleben (‚Das geheime Leben der Bäume‘) betrachtet Bäume als „soziale Wesen, die genau wie wir die Gemeinschaft zu erhalten versuchen, denn als Gruppe sind sie stärker“, so der Schriftsteller in der aktuellen Ausgabe von ZEIT WISSEN. Bäume können seiner Ansicht nach nicht nur „riechen und schmecken“, sondern einander sogar im Krankheitsfall helfen: „Wenn ein Baum krank ist, wird er von den anderen Bäumen mit durchgepäppelt, weil die gesamte Gemeinschaft leidet, wenn es zu viele Ausfälle gibt.“
Die klassische Forstwirtschaft, die hauptsächlich auf das schnelle Wachstum der Bäume ausgerichtet ist, sieht Wohlleben kritisch: „Von Natur aus brauchen die Bäume uns nicht. Sie helfen sich selbst. Die traditionelle Forstwirtschaft greift zu viel ein.“ Von den Bäumen könnte man Geduld erlernen: „Natürliche Prozesse laufen in der Regel extrem langsam ab“, so Wohlleben. „Wir können also von der Natur und vor allem von den Bäumen mehr Gelassenheit den Dingen gegenüber lernen.“
Auf die Frage, ob er die Bäume vermenschlicht, antwortet der Autor: „In welcher Sprache soll ich denn von ihnen reden? Bäumisch?“ Die Sprache der Wissenschaft sei entemotionalisiert – „es ist nicht die warme Sprache, mit der wir normalerweise über etwas reden, das uns wichtig ist. Und der Wald ist mir wichtig.“
Die aktuelle Ausgabe von ZEIT WISSEN erscheint mit dem Titel „Die neue Wahrnehmung der Gegenwart – JETZT. Wie wir dabei unser Glück im Blick behalten“ und ist ab sofort im Handel erhältlich.
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