„Authentizität ist das, was ist“ Ein Tourismussymposium der ZEIT auf Reinhold Messners Schloss Juval
Über dieses Thema diskutierten am vergangenen Freitag Tourismusexperten aus Tirol und Südtirol auf einem ZEIT-Symposium mit dem Hausherrn Reinhold Messner auf dessen Schloss Juval im Vinschgau.
Dabei hat er insbesondere die Bergbauern mit ihren hoch gelegenen Höfen im Blick, die sich „mit individueller Gastfreundschaft und weitgehender Eigenvermarktung ihrer hofeigenen Produkte eine sichere Existenz für die Zukunft“ schaffen könnten. Vor allem aber „direkt an die Südtiroler Hoteliers“ sollten die Bergbauern „ihren Speck, ihren Käse, ihre Milch verkaufen“. Diese könnten wiederum ihre Gäste dorthin schicken, woher die gesunde Kost stammt und ihnen damit ein authentisches Urlaubserlebnis bieten.
„Authentisch ist alles was ‚ist’ und eine Funktion hat“, meint Dr. Christoph Engl, der Direktor der Südtirol Marketing Gesellschaft. „Was die Menschen für sich selbst tun, sollen sie auch für Touristen tun“, sagt Engl: „Eine Musikkapelle, die in Tracht Gerschwin spielt, ist echt!“ Wirklich echte Urlaubsangebote umzusetzen werde zu oft von der Südtiroler Bürokratie verhindert, kritisiert Messner. So dürften die Bauern nicht mehr als vier Ferienappartements betreiben und müssten, anstatt auf den Höfen selbst zu schlachten, ihr Vieh stressreichen Transporten in die öffentlichen Schlachthöfe aussetzen. „Mit Dreschflegeln“, zürnt der rebellische Südtiroler, „müssten die Bauern zur Regierung in Bozen marschieren“.