Auktionator Neumeister über Tochter Katrin Stoll: „Sie macht das genauso gut wie ein Mannsbild“
Rudolf Neumeister, ehemaliger Inhaber des Auktionshauses Neumeister, hat akzeptiert, dass mit Tochter Katrin Stoll eine Frau sein Erbe wachhält. „Sie macht das genauso gut wie ein Mannsbild“, sagt er in der aktuellen Sonderausgabe der WELTKUNST. Dennoch verfolge er nach wie vor das Auf und Ab der Preise und lasse sich kaum eine Versteigerung entgehen. „Ganz loslassen, das kann man nicht“, so Neumeister.
2008 zahlte Katrin Stoll ihre beiden Schwestern aus und übernahm allein das Auktionshaus. Im Gespräch mit der WELTKUNST zeigt sie sich selbstbewusst: „Da haben Sie unsere Kernkompetenz: dass ich mit meinem Team die Qualität herausfiltere und dank modernem Marketing gekonnt Emotionen verkaufe.“ Zukünftig wolle sie verstärkt auf Purismus setzen. „Lieber mache ich mein Metier kleiner, feiner und immer qualitätsbetont“, so Stoll. „Sie haben heute nur diese Wahl: entweder Aldi oder Alois Dallmayr. Und Neumeister ist definitiv upmarket.“
Im München-Sonderheft der WELTKUNST, das am 7. Oktober 2014 erschienen ist, wird die Kunsthändlerfamilie Neumeister erstmalig porträtiert. Nach dem Ausstieg des Vaters gingen die drei Töchter Martina Scheublein, Katrin Stoll und Michaela Neumeister de Pury getrennte Wege, und jede schrieb ihre eigene Erfolgsgeschichte in der Welt des Kunsthandels.