Armin Rohde musste mit Selbstmord seines besten Freundes fertig werden
„Eines Morgens war er nicht da, und ich dachte, komisch, dass er nichts gesagt hat, zumal er am Nachmittag davor noch bei mir war, um mir ein paar Gitarrengriffe zu zeigen. Es war ihm nicht anzumerken, dass das sein Abschied sein sollte.“
Er habe später die Tagebücher des Freundes gelesen, aber gemerkt, dass auch er ihm nicht hätte helfen können: „Das ist ja das Furchtbare an Depressionen: dass sich die Leute, die daran leiden, dem Zugriff ihrer Umgebung entziehen.“ Er sei zwar der Meinung, dass „Menschen das Recht haben, ihr Leben zu beenden, wenn es ihnen nicht mehr gefällt“, aber zweifle daran, dass ein 19-Jähriger „das in vollem Umfang überblickt“. Rohde weiter: „Das Leben, dieses kleine Intermezzo zwischen zwei Ewigkeiten, die Zeit mit Fühlen und Gucken, Lieben und Schmecken – das ist rasend schnell vorbei! Man ist doch blöd, wenn man dem selbst ein Ende setzt.“
Er sei damit nur fertig geworden, indem er selbst laut wurde: „Indem ich mir eine große Fresse zugelegt habe und eine Art, mich selber rechts zu überholen. Irgendwann hatte ich den Ruf, ein robustes Rampenschwein zu sein. Ich habe wohl etwas übertrieben, so dass es Leute gibt, die Schwierigkeiten haben, mich jenseits von Goldkettchen und Bierdosen einzuordnen.“
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