Annette Schavan bei ZEIT KONFERENZ zur Zukunft der Exzellenzinitiative: „Es wird keine Rosinenpickerei der Politik geben“
Die Exzellenzinitiative habe dabei für viel Dynamik gesorgt. Gerade im internationalen Kontext spiele diese Form der Sichtbarkeit eine große Rolle. Anderen Ländern diene Deutschlands Modell inzwischen sogar als Vorbild. Die Erfahrungen müssten nun in eine dauerhafte Entwicklung und in die tägliche Arbeit eingehen, insbesondere auch in die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern. So sollten die neu ausgezeichneten Hochschulen eine längerfristige Förderung erfahren, über die geplanten fünf Jahre hinaus. Augenmerk, so Schavan weiter, müsse man auch auf die Konzepte legen, die nicht ausgezeichnet wurden, die jedoch wichtig und förderungswürdig sind. Die Exzellenzinitiative dürfe diese nicht abwerten.
Schavan schlug für die Zukunft unterschiedliche Wege zur Verstetigung der Exzellenzinitiative vor: So könnten weiterhin einige wenige exzellente Universitäten als Ganzes mit Bundesmitteln unterstützt werden, aber beispielsweise auch eine größere Zahl verschiedener exzellenter Bereiche innerhalb von Universitäten. Die Wissenschaft solle jedoch wie bisher auch selbst über die Förderung entscheiden, nicht die Politik: „Es wird keine Rosinenpickerei der Politik geben“, so die Bundesministerin.
Marc-Philipp Unger, Vizepräsident der MLP Corporate University und Leiter des Hochschulmanagements, sagte: „Exzellenz braucht ein ganzheitliches Verständnis, das die Bildung einschließt. Wenn das Streben nach Exzellenz eine sinnvolle Arbeitsteilung im Bildungssystem und damit unter den Hochschularten ermöglicht, dann hilft die Exzellenzinitiative der Weiterentwicklung.“
Weitere Referenten der ZEIT KONFERENZ Hochschule & Bildung, die in Kooperation mit MLP stattfindet, sind: Theresia Bauer (Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg), Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann (Technische Universität München), Dr. Josef Joffe (Herausgeber DIE ZEIT), Prof. Dr. Wolfgang Marquardt (Vorsitzender Wissenschaftsrat), Prof. Dr. Jürgen Mlynek (Helmholtz-Gemeinschaft), Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz (Humboldt-Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Sascha Spoun (Leuphana Universität Lüneburg).