Alternativ- und Schulmedizin nähern sich an
„Die Zeit der polemischen Grenzziehungen ist vorbei“, sagt Professor Stefan Willich, Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité in Berlin. „Die Schulmediziner werden offener und neugieriger, die Alternativmediziner werden kompromissbereiter,“ sagt Willich in ZEIT WISSEN.
Professor Gustav Dobos, Leiter der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin in Essen, sieht das ähnlich: „Es ist so, als hätte man sich mit der Zeit daran gewöhnt, gegen den Strom zu schwimmen, und plötzlich ändert sich die Flussrichtung des Stroms.“ Ein Grund für die Annäherung ist die zunehmende wissenschaftliche Überprüfung von alternativen Verfahren, gegen die sich viele Alternativmediziner lange gewehrt haben. „Es reicht nicht, zu sagen: ‚Ich erlebe jeden Tag, wie gut Alternativmedizin wirkt und finde das gut’, sondern man muss sich auch darum bemühen, wissenschaftlich anerkannte Wirksamkeitsnachweise vorzulegen,“ fordert Willich, der an seinem Institut die Wirksamkeit alternativmedizinischer Methoden erforscht.
Von der Annäherung profitieren vor allem die Patienten: Sie bekommen die Sicherheit, ob die alternativen Heilmethoden, die sie anwenden und für die sie viel Geld bezahlen, auch tatsächlich einen Nutzen haben.
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