Alice Schwarzer stört eigene Anführer-Rolle im Feminismus
Alice Schwarzer kritisiert im Gespräch mit ZEIT CAMPUS die ihr zugeschriebene Position als Anführerin der deutschen Frauenbewegung: „Diese mir von den Medien zugewiesene Rolle ist intellektuell sehr einengend. Und oft erschlagend. Seit 40 Jahren immer wieder dieselben Themen – das ist auch langweilig“, so Schwarzer.
Zudem habe sie durch ihre mediale Dominanz in der Feminismus-Debatte eine vielfache Ablehnung ihrer Person erfahren müssen. Schwarzer: „Die Selbstverachtung von Frauen, der Hass, ist ein Kernthema des Feminismus. Und ich ziehe den größten Teil auf mich. In den USA verteilt sich das wenigstens auf ein Dutzend Frauen.“
Dieser Umstand führe laut Schwarzer dazu, dass viele „sich zunächst mal von ´der Schwarzer´ distanzieren“, um nicht mit Vorurteilen belastet zu werden. Sie fordert die jüngeren Generationen zu mehr Aktivität auf: „Ich würde mich freuen, wenn es mehr Frauen gäbe, die offensiv werden. Deutschland ist sehr groß, jede kann sagen und schreiben, was sie will.“
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