LUCHS-Preis Mai für den Kinderroman „Als ich die Pflaumen des Riesen klaute“ von Ulf Stark
Mit dem 400. LUCHS Preis für den Monat Mai ausgezeichnet wird der Kinderroman „Als ich die Pflaumen des Riesen klaute“ von Ulf Stark, übersetzt von Birgitta Kicherer, mit Illustrationen von Regina Kehn. Erschienen ist der Roman im Urachhaus Verlag und wird für Leserinnen und Leser ab sechs Jahren empfohlen.
Nicht weit von Ulfs Haus entfernt wohnt der „Riese“ Oskarsson: „Er war riesengroß, laut und lebensgefährlich“, meinen Ulf und sein bester Freund Bernt. Wenn Ulfs Mutter abends Klavier spielt, wird der Riese sanft und steht lauschend auf der Straße. Als die Freundschaft von Ulf und Bernt zu bröckeln droht, stibitzt Ulf als Mutprobe ein paar Pflaumen aus dem Garten des Riesen, wird jedoch erwischt. Doch der Moment des größten Schreckens wird zum Wendepunkt, der alles wieder ins Lot bringt. Denn nicht nur die Freundschaft der beiden Jungen bereitet ihnen schlimme Tage; die Hütte im Wald von Ulfs Mutter wurde durch einen Sturm zerstört und sie kann vor lauter Traurigkeit nicht mehr richtig Klavier spielen, was wiederum Oskarssons verträumte Abendmomente raubt. Schlussendlich fügt sich das dreifache Unglück jedoch zu einem gesteigerten Glück.
„Ulf Starks Bücher sind kleine Kostbarkeiten, anrührend in ihrer Menschlichkeit“, urteilt Klaus Humann in der ZEIT. Die einfühlsame Übersetzung von Birgitta Kicherer und die sich wunderbar einpassenden Zeichnungen von Regina Kehn ergänzen die Geschichte, die „von den Schmerzen des Größerwerdens und von Gefühlen und Beziehungen“ erzähle. Man lerne „viel über die Spielarten der Einsamkeit, über den Zauber des Klavierspiels, über Freundschaften, die es sich unbedingt zu retten lohnt.“ Humann: „Man muss Ulf Stark Danke sagen – und möchte sich vor seinem Grab verneigen. Er starb 2017. Dass die deutsche Übersetzung dieses warmherzigen kleinen ‚Riesen‘-Buchs nun erscheint, gleicht einem späten Abschiedsgruß.“
Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury bilden Brigitte Jakobeit, Übersetzerin, Anja Robert, Redakteurin bei Radio Bremen, Benno Hennig von Lange, Junges Literaturhaus Frankfurt, und Klaus Humann, ehemaliger Verleger des Carlsen und Aladin Verlags. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.
Die LUCHS-Jury empfiehlt außerdem: das Jugendbuch „Vortex. Der Tag, an dem die Welt zerriss“ (Fischer Verlag), empfohlen ab zwölf Jahren, das Bilderbuch „Juhu, Letzter! Die neue Olympiade der Tiere“ (Nilpferd Verlag), empfohlen ab fünf Jahren, sowie das Sachbuch „100 Kinder“ (Gabriel Verlag), empfohlen ab acht Jahren.
Radio Bremen stellt das Buch und den aktuellen Preisträger vor: Am Donnerstag, 07. Mai 2020, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei und am Sonnabend, 09. Mai 2020, um 14.40 Uhr auf COSMO. Das Gespräch zum Buch wird online abrufbar sein unter: www.radiobremen.de/luchs.