Hendrik Streeck hält ÖPNV nicht für eine große Corona-Gefahrenquelle
Der Virologe Hendrik Streeck sehe den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nicht als größere Gefahrenquelle an der Übertragung von SARS-CoV-2. Er glaube, dass die Aerosolübertragung nicht immer eine Rolle spiele, lediglich dann, wenn die Luft stehe, keine externe Luft da sei oder Zuluft da sei: „In einem Zug, in einem Flugzeug, da sind ja sogar Filter eingebaut. Also da nehme ich nicht an, dass die Übertragung eine Rolle spielt, und ich glaube – die Erfahrung lehrt uns auch über die letzten Monate – dass ÖPNV generell sehr sicher ist.“
Auch beim Berühren etwa einer Haltestange in der U-Bahn gelte: „Letztendlich muss eine Übertragung von Rachen zu Rachen, Schleimhaut zu Schleimhaut erfolgen. Das ist nicht etwas, was sich – wie zum Beispiel bei Masern – lange auf Oberfläche hält, dieses Virus. Natürlich kann es passieren, wenn jemand in seine Hand niest, dann an die Stange fasst, man danach an die gleiche Stelle fasst und sich an den Mund fasst oder ins Gesicht, dass dann so eine Übertragung der Schmierinfektion stattfinden kann.”
Im Gespräch mit dem Leiter des Ressorts Wissen, Andreas Sentker, bei der ZEIT für Wissen Themenwoche sagt Hendrik Streeck, er halte sich selber an die AHA-gängigen Regeln, also Abstand von 1,5 Metern halten, Hygiene beachten und eine Alltagsmaske tragen und fühle sich damit sicher. „Wenn man selber eine gute Händehygiene hat, muss man sich keine Sorgen machen, sich über Oberflächen zu infizieren. Man muss nur auch aufpassen, wo man mit seinen Händen hin fasst.“