Tim Berners-Lee: „Wir müssen sicherstellen, dass das Web der Menschheit dient“
Tim Berners-Lee, 64, erklärt in der aktuellen Ausgabe des Magazins ZEIT WISSEN wie er sich das Internet der Zukunft vorstellt: „Wir müssen sicherstellen, dass das Web der Menschheit dient.“ Und weiter: „In meiner Vision für eine alternative digitale Welt gibt es zwar all die Nutzerdaten von heute, aber die Nutzer selbst verfügen über sie.“ Sie hätten die volle Kontrolle darüber, wer Zugang zu den Daten hat. „Das wäre eine neue Welt. Wir sprechen über eine Zukunft, in der die Programme für Sie arbeiten, nicht für Amazon oder Apple“, so der HTML-Erfinder und Internet-Begründer.
Auch Diskriminierung im Internet könne in Zukunft vermieden werden. Berners-Lee: „Das gegenwärtige Web wird von reichen weißen Männern dominiert. Frauen und Minderheiten sind unterrepräsentiert. Ich schätze, dass wir in der neuen Datenwelt eine reichhaltige Vielfalt etwa von unterschiedlichen indigenen Kulturen sehen werden. Vielleicht wird es effektive neue automatische Übersetzungssysteme geben, die einen Blick in andere Kulturen öffnen, der uns bislang versperrt ist. Das wäre sehr spannend.“
Was wird aus uns? Die ZEIT WISSEN-Redaktion feiert ihr 15. Jubiläum mit einem Sonderteil, in dem 15 Expertinnen und Experten in die Zukunft schauen. Neben Tim Berners-Lee beantworten u.a. die Filmemacherin Doris Dörrie und der ehemalige Innenminister Otto Schily Fragen wie „Werden wir noch Gedichte lesen?“ oder „Wie stabil ist die Demokratie?“.
Die neue Ausgabe von ZEIT WISSEN ist jetzt im Handel. Gerne senden wir Ihnen für Zitierungen den kompletten Text zu.