Slavoj Žižek bewundert Julian Assange / „Wir brauchen Whistleblower“
Philosoph Slavoj Žižek betont im Gespräch mit dem ZEITmagazin MANN die Bedeutung von Whistleblowern für die Gesellschaft: „Eins gleich vorweg: Ich stimme nicht mit allem überein, was Assange sagt und tut. Doch eine große zivilisatorische Gefahr wird immer noch unterschätzt: wie sehr unsere Smartphones und Computer von Konzernen und Regierungen überwacht werden“, so der 69-Jährige. „Wenn wir dies verhindern wollen, reichen nicht die zwei herkömmlichen politischen Protestformen, zum einen die Massenproteste wie Occupy Wall Street, Podemos oder Syriza und zum anderen die neuen Parteien, Thinktanks oder NGOs. Wir brauchen auch Whistleblower, die den Menschen diese Überwachung bewusst machen“, erklärt der weltbekannte Kapitalismuskritiker.
Žižek fügt hinzu: „Ich hätte auch Edward Snowden als Helden wählen können, aber als alter Leninist sage ich: Wenn du etwas verändern willst, brauchst du eine Organisation. Snowden ist allein, Assange hat WikiLeaks. Für mich ist die wichtigste Arbeit von Assange sein Buch über Google, das die tiefen Verbindungen zwischen dem Konzern und der CIA und der NSA beschreibt.“
Den vollständigen Beitrag senden wir Ihnen für Zitierungen gerne zu. Bitte beachten Sie die Quellenangabe „ZEITmagazin MANN“. Die neue Ausgabe erscheint am Dienstag, 4. September 2018.