New York Times und Pulse of Europe mit dem Marion Dönhoff Preis 2017 ausgezeichnet
In einem großen Festakt haben die Wochenzeitung DIE ZEIT, die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung am 3. Dezember 2017 zum 15. Mal den Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung verliehen. Rund 1200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Medien besuchten die Preisverleihung im Deutschen Schauspielhaus.
Die New York Times wurde als einflussreichste Tageszeitung der Welt mit dem Hauptpreis geehrt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichte den mit 20.000 Euro dotierten Preis an den Chefredakteur der New York Times, Dean Baquet. In seiner Laudatio sagte Steinmeier: „Wir ehren einen Leuchtturm der Vernunft in einem Zeitalter grassierender Unvernunft. Wir ehren ein Flaggschiff der Pressefreiheit in einer Zeit, in der Denis Yücel und hunderte Journalisten in der Türkei im Gefängnis sitzen, in einer Zeit in der in Russland unabhängige Zeitungen zu ausländischen Agenten erklärt werden, und in der selbst in westlichen Demokratien der Sinn und Wert der freien Presse in Frage gestellt wird – und sei es nur mal nebenbei per Tweet am frühen Morgen.“ Dean Baquet betonte in seiner Dankesrede, nicht nur die Berichterstattung über die Politik Donald Trumps hätten den Wert einer selbstbewussten und unabhängigen Presse unter Beweis gestellt, sondern auch die Enthüllungen zu sexuellen Übergriffen durch einflussreiche Männer: „Was wäre denn ein besseres Zeichen für unsere Unabhängigkeit als die Tatsache, dass viele Persönlichkeiten unserer eigenen Medienwelt Gegenstand dieser Ermittlungen sind?”
Den ebenfalls mit 20.000 Euro dotierten Förderpreis erhielt die überparteiliche und unabhängige Bürgerbewegung Pulse of Europe, deren Ziel es ist, eine europäische Wertegemeinschaft sichtbar zu machen. Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes, überreichte den Preis an Sabine Röder, Gründungsmitglied und im Vorstand der Initiative. In ihrer Laudatio sagte sie, das besondere an der Initiative sei, dass sie für etwas eintrete in einer Zeit, in der „so viele gegen etwas sind“.