Pressemitteilung der
ZEIT Verlagsgruppe

12. Oktober 2016

Otto Schily: „Wir sollten die kritischen Punkte des Internets nicht unterschlagen“

Der ehemalige Bundesminister des Inneren, Otto Schily, sieht den Fortschritt durch das Internet zwiegespalten: „Wir sind gut beraten, wenn wir die Technik nutzen, aber Technik ist nur so gut oder schlecht wie die Menschen, die sie nutzen“, sagte er bei der Vorabendveranstaltung zur ZEIT KONFERENZ „Der Auftrag“ in Berlin. Ihn erfülle es mit Sorge, „wie Menschen sich in eine Welt begeben, von der sie nicht mehr loslassen können.“ Bei der Veranstaltung in Berlin forderte Schily: „Wir sollten die kritischen Punkte des Internets nicht unterschlagen. Wir haben uns auch abhängig gemacht.“ Plattformen wie Wikipedia sehe er kritisch: „Schwarmintelligenz ist im Tierreich gut, nicht aber bei Menschen. Ich hätte lieber den alten Brockhaus wieder“, so Schily weiter.
 
Außerdem warnte Schily vor Internet-Kriminalität und bemängelte, dass die digitale Kommunikation bei der Polizei nicht genügend vorangetrieben wurde. „Der technische Fortschritt ist auch für Kriminelle interessant, da muss der Staat mithalten“, sagte Schily bei der Veranstaltung, die in der Hauptstadtrepräsentanz von Telefónica Deutschland stattfand.
 
Weitere Referenten der Diskussionsrunde „Warum das Internet kein Exklusivclub für die junge Generation bleiben darf“  waren: Erol Sander (Schauspieler), Jutta Croll (Vorstandsvorsitzende, Stiftung Digitale Chancen) und Valentina Daiber (Mitglieder der Geschäftsleitung, Telefónica Deutschland).
 
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